Auf einen Blick

 

Geografische Lage

Das Dorf Zootzen liegt in einer Havelniederung im Norden Brandenburgs und des Kreises Oberhavel an der Landesstraße 214 zwischen der Wasserstadt Fürstenberg/Havel und dem Feriendorf Bredereiche. 

Die Obere Havel-Wasserstraße hat östlich des Dorfes ihr Flußbett und fließt noch in der Gemarkung Zootzen in großflächigen Stolpsees. Zwischen Zootzen und Bredereiche verläuft die Havel stark mäandert.

Ursprünglich befand sich auf dem Grund und Boden des heutigen Dorfes ein allmählich ausgetrockneter großer See. Zur nachhaltigen Entwässerung des verbliebenen Sumpfgebietes wurde im 18. Jahrhundert Gräben zur Havel angelegt. Zootzen wird in alten Schriften auch als eine "Waldinsel im Luch" inmitten sanfter Hügel beschrieben. 

Von der Ortsverbindungsstraße zweigt eine weitere Straße in´s Altdorf ab.

 

Einwohner/Territorium

243 Bürger, 6,74 km2   Fläche  

 

Verkehrsanbindung

Auf der Landesstraße 214 von Fürstenberg/Havel nach Zootzen (6 Kilometer).

Mit der Buslinie ab Bahnhof Fürstenberg/Havel nach Zootzen (Siehe Aushang).

 

Ortsbeschreibung

"Bald tauchen die ersten Dächer des Ortes auf, dann liegt das langgestreckte Dorf wie im Grunde eines Gebirges vor uns." So beschrieb 1931 ein Wanderer seine erste Begegnung mit dem kleinen Dorf in der Havelniederung.Altes Gutshaus

Auch heute noch erhält der Besucher aus Bredereiche kommend vom Höhenzug am Ortseingang den vielleicht schönsten Eindruck von Zootzen. So von den liebevoll herausgeputzten Eigenheimen an der kurvenreichen Durchfahrtsstraße, dem alten Linden-Dorfkrug, der gepflegten Grünanlage mit Feuerwehrgebäude, der Stille auf der historischen Dorfstraße sowie dem dicht bewaldeten Dorfhintergrund. Allerdings wird er die Spitze einer Dorfkirche vergeblich suchen.

Denn früher mangelte es ständig an Geld und Zeit für den Bau eines Gotteshauses. Heute jedoch gibt es ein ansehnliches Gemeindehaus mit Glockenstuhl im Freien, welches aus einem baufälligen Fachwerkhaus entstanden ist.

Immerhin aber lenkt  besonders im Sommer die mehr als 200 Jahre alte Dorflinde, in deren Stammhöhle viele Zootzener Kindergenerationen Geheimnisse teilten, den Blick auf das "untere Dorf".

Es gehört mit seinen wenigen noch erhaltenen Bauten typischer Bauernhöfe aus vergangenen Zeiten zum historischen Kern Zootzens. Hierzu zählt u. a. ebenfalls das aus der Kolonistenzeit stammende Schul- und Bethaus.

Gaststätte "Zu den Linden"Bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts gab es im Dorf neben der heute noch existierenden Gastwirtschaft etliche freie Bauernwirtschaften, 3 Flößereien, 2 Dampfereigner sowie einstige Kolonialwarenläden. Einen solchen führte die Oma (Frau Pieper) des bekannten DDR-Mannschaftsarztes der Internationalen Friedensfahrt, Dr. med. Israel, der in Zootzen geboren wurde.

Ebenso bleibt bei den Dorfbewohnern der Zootzener Aufenthalt des Boxers Max Schmeling im Gedächtnis haften.

Heute gibt es in Zootzen neben Förster, Landwirt (Wiedereinrichter) und adligem Waldbesitzer, vier Handwerksbetriebe (siehe Wirtschaft). 

Von der Mitte des "oberen Dorfes" ist es nicht weit bis zu den hinter Kiefernhügeln versteckt liegenden Naturschönheiten, die schon zu früherer Zeit bei Besuchern Begeisterung hervorbrachten: "... es ist ein stilles, liebes Dorf, daß sich da dem Fremden vorstellt. -... Durch seine reizende Lage jedoch behält man Zootzen für immer im Gedächtnis."

Denn inmitten bewaldeter Höhen und ufernahen Wiesen schlängelt sich in ruhigem Fluß die Havel ostwärts an Zootzen vorbei.Havelbiegung von Zootzen Richtung Bredereiche

Mithin befindet sich an der früheren Holzablage am östlichen Dorfrand, wo einst die Flößer ihre Kiefernstämme ins Wasser rollten und Schlepper anlegten, der Campingplatz mit Badestelle. 

Noch beschaulicher geht es in der Krebsbucht des Stolpsees zu, dort wo sich bereits Fluß- und Seewasser zu einer erfrischenden Labsal gemischt haben.

Und selbst am Ende der Dorfstraße des "unteren Dorfes", wo eine bezaubernd aussehende Waldkulisse Felder und Ortschaft umrahmen, fühlt sich der Betrachter fast wie im Garten Eden.

In dieser wunderschönen Zootzener Wald- und Seenlandschaft befindet sich auch das Schullandheim "Waldhof" des Landkreises Oberhavel, in dem während des gesamten Jahres Schulklassen und Feriengruppen abwechslungsreiche Tage verbringen.

Hingegen wird im benachbarten "Buchengarten" innerhalb des Projektes "Neustart" des Berliner Evangelischen Johannesstiftes Jugendlichen und jungen Erwachsenen professionell geholfen, von Drogenmißbrauch und -abhängigkeit wegzukommen. Beide Einrichtungen waren bereits zu DDR-Zeiten Betriebsferienlager für Kinder (Staatlicher Forstwirtschaftsbetrieb und Synthesewerk Schwarzheide, dann BASF).

All das haben die Zootzener nicht zuletzt Friedrich dem Großen zu verdanken, der das einstige Sumpfgebiet durch Ansiedlung von Kolonisten trocken legen ließ. Nach 1945 wurde der  tiefe Entwässerungsgraben nur mit der Schaufel und Spaten von Zootzener Arbeitern erneut ausgehoben. Wodurch bis heute weitere Flächen für Häuslebauer und Zuzügler genutzt werden können.

 

Dorfgründung

Erste Erwähnung und kurze Besiedlung 1309 (Mahlzwang in Bredereiche) und 1317 (Klosterdorf von Himmelpfort).

Eigentliche Gründung als Kolonistendorf 1748/49 auf Befehl von König Friedrich II. (1712-1786), der Große.

Der Ortsname Zootzen geht auf die slawische Bezeichnung "sosne" (Kiefer) zurück.

 

 Sehenswürdigkeiten

Freistehender Glockenstuhl

  

  • Gemeindehaus "Haus der Hoffnung" mit Glockenstuhl 

  • Naturdenkmal 200 Jahre alter Lindenbaum

  • Kriegerdenkmal (I. Weltkrieg, auf dem Friedhof) 

Gedenkstein

 

 Freizeitangebote